Mittwoch, 29. Dezember 2010

Ich möchte mit der Situation beginnen die mich eben fast zum Weinen gebracht hat. Denn es ging um den Abschied von Eddie. Ich bin jetzt in diesem Moment an einem schönen picknick Tisch vor dem Flughafen Hamilton und warte 3 Std auf meinen Flug nach Christchurch und dann nach Sydney. Phil ein guter Freund wird sich nun um Eddie und Hugo die Spinne kümmern. Als Phil mit Eddie davon fuhr habe ich in diesen Moment meine Reise mit Eddie nochmal vor mir gesehen. Es war ein Traum und ist ein Traum. Viel habe ich mit Eddie erlebt und gesehen… Er war mein Zuhause fuer eine längere Zeit. Aber grundsätzlich habe ich in USA, Canada, Fiji und Neuseeland viel gesehen und erlebt. Es war einfach atemberaubend und wundervoll. Nun bin ich auf Australien gespannt aber vorher nochmal nach Raglan wo ich letztlich mit Unterbrechungen ca. 5 Wochen (oder doch länger hmmm) verbracht habe. Gerade jetzt die letzten 3 Wochen am Stück haben es möglich gemacht einen Eindruck über das Leben von Maoris, Kiwis und internationalen Mitmenschen J noch besser zu erfahren. Ich hatte gerade gestern das Glück fast alle nochmal zu sehen. Ich habe von sehr vielen Menschen an deren Erfahrungen, Erkenntinsse, Weißheiten etc. teilhaben dürfen was ich so jetzt gar nicht alles in Worte fassen kann. Grundsätzlich möchte ich auf das Erlebten mit meinen Freunden und Bekannten aus Raglan eingehen.

Angefangen mit James und Antonio die mich herzlich in der ersten Nacht in Raglan bei sich zu Hause aufgenommen haben. Darüber habt ihr ja schon gelesen… Das war in Raglan mit Unterbrechungen mein Zuhause. James und ich haben die Zeit miteinander sehr genossen vor allem weil wir die ganze Zeit Deutsch reden konnten und einfach eine tolle familiäre Freundschaft aufbauen konnten. J Sandra und ich haben innerhalb von 2 Wochen dann Stephs und Doreen abgeholt somit hatten wir dann eine schöne deutsche Frauenrunde und haben die meiste Zeit bei Sandra auf der Farm verbracht. Zwischenzeitlich wurde ich von Sandra als Köchin eingestellt somit musste ich nun endlich im Rahmen der Mittag und Abendessenzubereitung meine bis daher eher geringen Kochkünsten erweitern. J Zwischenzeitlich habe ich dann Joseph kennengelernt. Jo ist 41 Jahre alt hat 6 Kinder und seine Frau ist vor fast einem Jahr gestorben. Leider ist er bis jetzt nicht wirklich über den Tod seiner Frau hinweg. Dank Jo habe ich sehr sehr viele Eindrücke über die Kultur der Maoris kennengelernt und wurde als Aohra May (Love in all ways) bei Freunden und Familie respektiert und freundlichst aufgenommen. Eines Nachts ist Jo mit mir Nachhause gelaufen und wir sind über Maori Land gegangen. Kiwi Land und Maori Land ist ein Unterschied in Neuseeland. Es war ein wundervoller Spaziergang in toller Begleitung. Durch Jo habe ich auch Blake kennengerlernt der u. a. Tattoowierer ist. Er hat auf Grund meiner Nachfrage ein Tattoo erstellt mit sehr vielen Bedeutungen. Ich bin mir sicher dass ich es mir irgendwann stechen lassen werde. J Blake wohnt an einem wunderschönen Ort mit der schönsten Aussicht in Raglan. Ich habe zumindest keine schönere Aussicht gesehen. Auch habe ich Denise kennengelernt eine Deutsche die in Neuseeland als Künstlerin arbeitet. Solltet ihr an außergewöhnlicher Kunst interessiert sein kann ich Euch gerne einen Kontakt herstellen. Ich selbst war sehr von ihrer Kunst beeindruckt und genoss die Kunstaustellung in Raglan. Könnte noch viel mehr über Begegnungen erzählen aber das waren so die beeindrucktesten Charaktere. J

Aber nun gut das war erst mal Neuseeland ich werde sicherlich ganz bald zurück sein weiter geht’s mit Australien. Da ich meinen Aufenthalt in Neuseeland verlängert hatte war es nun erst mal nicht möglich bei Freunden der Familie zu wohnen. Nur leider kannte ich sonst niemand und viel Geld hatte ich nun auch nicht mehr übrig also habe ich mich bei Couchsurf.org angemeldet und sämtlichen Leute geschrieben. Mehrfach habe ich eine Antwort erhalten aber Tony fand ich noch am coolesten denn er sagte auch dass der mich am Flughafen abholen könnte und dass ich mir solange ich bei ihm wohne keine Gedanken um Geld machen müsse. Ok hört sich gut an… hmm eventuell zu gut. Wenn er nicht am Flughafen ist was dann? Naja erst mal abwarten. Ich kam an und Tony war da. Wir haben uns gleich super verstanden und schnell konnte ich in Erfahrung bringen was er beruflich macht. Er hat seine eigne Unternehmung und verdient viel Geld. Und wahrhaftig musste ich in der ganzen Zeit nicht einmal was bezahlen und jeden Tag waren wir dreimal in tollen Lokalitäten essen. Ich fühlte mich wie eine kleine Prinzessin. Auch mein Zimmer in seinem Townhaus war wundervoll. Also erneut hatte ich wieder richtig viel Glück. Nach 6 Tage waren dann Romy und Denny wieder Zuhause und ich konnte dort einziehen. Romy und Denny sind Freunde der Familie. Ich habe mich super wohl bei ihnen gefühlt. Beide mussten jedoch arbeiten somit habe ich immer mal wieder Ausflüge nach Sydney Stadtmitte unternommen nachdem ich wusste welchen Bus und Zug ich nehmen musste. Bald schon stand die Reise nach Melbourne bevor denn von dort aus ging mein Flug nach Abu Dhabi und dann nach Kapstadt. Es stellte sich die Frage wie ich dort hinkomme. Ich entschied mich für den Zug denn ich wollte die australische Landschaft auf mich wirken lassen also war ich dann 14 Std. mit dem Zug und Bus unterwegs und kam dann in Melbourne an. In Melbourne wohnte ich dann wieder bei einem Couchsurfer. Aber nur für einen Tag. An diesem Tag habe ich eine Tour durch Melbourne gemacht. Wirklich eine wunderschöne Stadt. Man kann erkennen dass sich Leute wirklich Gedanken um die Gestaltung dieser Stadt gemacht haben. Abends ging dann meine Reise nach Abu Dhabi.. ein langer Flug 13 Std oder so und dann einen 16 stündigen Aufenthalt in Abu Dhabi. Auch hier hatte ich wieder super viel Glück da ich es einem schwulen Flugbegleiter angetan hatte er meinte nur „girl I like ur style“ (ich mag Dein Stil) hier hast Du meine Nr. und Adresse ich treffe Dich dann dort und wir können eine kleine Stadttour machen. Alain machte einen sehr netten Eindruck und so wie es möglich war haben wir uns immer mal wieder während dem Flug unterhalten können. Aber ungefährlich war die Sache bestimmt nicht aber was sollte ich so lange am Flughafen machen bzw. alleine durch Abu Dhabi rennen wenn ich einen Reiseführer haben konnte. Also nahm ich ein Taxi und wartete auf Alain bei dem Flugbegleiterhaus. Nachdem wir uns ein wenig ausgeruht hatten machten wir dann eine Tour durch Abu Dhabi. Es war wundervoll. Alain brachte mich abends wieder zum Flughafen und weiter ging die lange Reise nach Kapstadt. 8 Std (oder so) Flug nach Johannesburg mit der afrikanischen Cricket Nationalmannschaft. J Interessant zu sehen wir Prominente und deren Anhang reisen. Nach dem Zwischenstopp in Johannesburg war ich nun endlich auf dem Weg nach Kapstadt. Auch dort wusste ich nicht wo ich unterkommen sollte somit habe ich erneut einen Couchsurfer angeschrieben und auch eine Zusage bekommen. Das Problem war nur dass Sifiso’s Bruder wegen einer Hirnblutung ins Krankenhaus kam so dass Sifiso nicht da war als ich ankam. Er gab einer Freundin den Schlüssel den ich dann abholte und nun hatte ich mein eignes wunderschönes Appartement direkt in der Stadt. Ich fand das sehr beeindruckend dass Sifiso mir seine Wohnung überlies ohne dass wir uns je persönlich kennengelernt hatten. Durch Couchsurfing lernte ich auch Charlie, Tom und Thaabe kennen. Die Jungs waren einfach Hammer. Wir hatten eine bomben Zeit und haben das Finale meiner kleinen Weltreise wirklich ausgiebig gefeiert. J Ein highlight (fürs Leben) mit den Jungs war die Reise nach George (5 Std Fahrt einfache Strecke). Jedes Jahr fahren 10 Männer nach George um dort ein Rugby Turnier zu verfolgen nie durfte eine Frau mit bei mir machten sie eine Ausnahme. Tshirts wurden bedruckt ich war die Nr. 2 (der Hooker, Rugby Position) und mein Name war First Lady. Es war zauberhaft. Wir hatten soooo einen Spaß und ich hatte Muskelkater im Bauch von all dem Lachen. Ich kannte mich zum Schluss richtig gut in Kapstadt aus und habe auch nachts Wege zu Fuß zurück gelegt. Was wohl nicht empfohlen wird. Aber Kapstadt wurde zu meiner Stadt zu meinem Zuhause somit fiel ich wohl nicht als Tourist auf. J Man muss nur wissen wie… J Die Menschen in Kapstadt sind wundervoll wobei man noch sehr die Vergangenheit spürt denn immerhin dürfen Schwarze (ich sehe jeden in RegenbogenfarbenJ) erst seit 1994 dort wohnen wo sie wollen. Zuvor mussten sie in Townships außerhalb des Zentrums wohnen. Fand ich sehr erschreckend diese Tatsache. So kam es dazu dass ich diskriminiert wurde als ich mit dem Minibus ans Meer fahren wollte. Niemand wollte sich neben mich setzen obwohl 4 Plätze neben mir frei waren. Eine Frau wartete lieber auf den nächsten Bus. Das hat mich schon sehr verletzt und ich habe am eigenen Leib erfahren wie grauenhaft es ist wenn eine Nation nicht als eine Nation angesehen wird! Das war aber die einzige krasse Situation.

Im Zuge der Reise nach George konnte ich die Schönheit Süd Afrikas erleben. Wirklich ein atemberaubendes Land wo ich auf jeden Fall wieder hinreisen werde!

Nun bin ich am Flughafen und ich bin total traurig dass der Zauber meiner kleinen Weltreise vorbei ist. Auf der anderen Seite freue ich mich aber auf meine Familie und Freunde in Deutschland und vor allem aber auf MEIN Bett… UND auf das nächste Abendteuer bzw. Lebensabschnitt denn ich werde heiraten. Mein Ex Freund James (den einzigen Mann den ich je heiraten wollte) hat mir einen Antrag auf Facebook gemacht. Bald wird der offizielle Antrag folgen. J Das war nun letztlich das Tüpfelchen auf dem i obwohl die Weltreise an sich ja schon ein i mit Tüpfelchen war. J

Ich danke Euch dass ihr meinen Blog verfolgt habt. Ggf. werde ich nochmal schreiben sobald ich richtig Zuhause angekommen bin und noch mehr reflektieren konnte. Ich hoffe ihr hattet alle schöne Feiertage, ich hatte Sie mit Familie, Freunden und James. J

Ich wünsche Euch allen nur das Beste für 2011.

Viele Grüße

Anja Herz





Township in George, Foto aus unserem Hotel. Ein Haus für 10 Männer und First Lady :-)
Frankie hat im Club kurz ne Pause gemacht ;-)
die Jungs
ein Fan
<3




Charlie im Fernsehen
Sifiso und Kapstadt im Hintergrund








Safety first / Sicherheit geht vor
Charlie
Tom
Übung.. ich als Hooker
Kapstadt aus dem Flugzeug
Afrika
bei dem Palast in Abu Dhabi





Melbourne
auf dem Weg nach Melbroune


Bondi Strand in Sydney
Sydney
war windig auf dem Boot :-)





Shark Love :-)

Neuseeland <3
ich vermisse Zan mein Neuseeland Hund




Als ich meine Freunde die Kühe zum melken abgeholt habe

Sandra